Friederike Luise von Hessen-Darmstadt
Friederike von Hessen-Darmstadt wurde am 16. Oktober 1751 in Prenzlau geboren und starb am 14. August 1805 in Berlin auf Schloss Monbijou.
Durch ihre Heirat mit
Friedrich Wilhelm II (1744-1797) aus dem Hause
Hohenzollern wurde sie Königin von Preußen.
Sie war eine von fünf Töchtern des Landgrafen Ludwig IX von Hessen-Darmstadt (1719-1790) und dessen Ehefrau Henriette Karoline (1721-1774), Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Christian III von Zweibrücken-Birkenfeld.
Friederike, eine stille, introvertierte junge Frau wurde von ihrem Patenonkel,
Friedrich dem Großen als Gemahlin für seinen Neffen Friedrich Wilhelm II ausgewählt, nachdem dessen erste Ehe mit
Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel gescheitert war.
Am 14. Juli 1769 heiratete die unscheinbare und gutmütige Friederike in der Kapelle von
Schloss Charlottenburg den lebenshungrigen späteren König Friedrich Wilhelm II von Preußen, als dieser schon - was allgemein bekannt war - eine Liaison mit
Wilhelmine Encke, der späteren Gräfin von Lichtenau, pflegte.
Aus der unglücklich verlaufenden und von unzähligen Seitensprüngen von Friedrich Wilhelm überschatteten Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen eine Tochter schon als Kleinkind starb. Ihre Tochter Wilhelmine (1774-1837) heiratete Wilhelm I aus dem Hause Oranien-Nassau und wurde damit Königin der Niederlande.
Der Kronprinz und spätere König
Friedrich Wilhelm III wurde am 3. August 1770 geboren. Friedrich der Große wurde sein Patenonkel.
Friedrich Wilhelm II, der seinen ausschweifenden Lebenswandel ungeniert weiterführte, demütigte seine Gemahlin darüber hinaus durch zwei morganatische Ehen: 1787 heiratete er Julie von Voß, die er später zur Gräfin von Ingenheim erhob und die schon zwei Jahre später im Alter von nur 22 Jahren an Lungentuberkulose verstarb.
Die zweite Ehe zur linken Hand ging Friedrich Wilhelm mit der Gräfin Dönhoff, einer Hofdame von Friederike, im Jahre 1790 ein. Auch diese Verbindung währte nur zwei Jahre und endete in der Trennung des heillos zerstrittenen Paares.
Zu schwach war die Königin gewesen, um sich gegen ihren Gatten erfolgreich zur Wehr zu setzen und so hatte sie in diese Verbindungen eingewilligt. Immerhin aber konnte sie einen finanziellen Nutzen aus dieser Einwilligung ziehen.
Eine Ratgeberin hatte die Königin in ihrer Mutter und einen Fürsprecher in Friedrich dem Großen. Nach dem Tod ihrer beiden Verbündeten wurde es still um Friederike. Ihr einziger Trost waren ihre Kinder.
Im Laufe der Jahre wurde Friederike zunehmend schrulliger. Sie glaubte an Geister und Gespenster und vernachlässigte ihr Äußeres.
Ihren Altersruhesitz verlegte Friederike nach Freienwalde, wo sie in den Jahren zuvor ihre Sommeraufenthalte verbracht hatte und wo sie sich nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1797 von
David Gilly ein Sommerpalais errichten ließ.
Für Friederike war Freienwalde in all den Jahren ein Refugium gewesen - weit weg vom Berliner Hof und seinen Intrigen und von ihrer Gegenspielerin Wilhelmine Encke.
Acht Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes verstarb auch sie im Alter von 53 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Ihre letzte Ruhe fand sie in der Hohenzollerngruft des
Berliner Doms.
So unauffällig, wie sich Friederike gab, so unauffällig sind auch ihre Spuren, die sie in der Geschichte der Hohenzollern hinterlassen hat.
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